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Dolmetscher für Verständigung auf höchstem Niveau

 

Warum Dolmetscher so wichtig sind


13. Juli 2016

Die Arbeit eines Dolmetschers bei internationalen Verhandlungen ist normalerweise komplex und schwierig. Er/sie hat permanent sicherzustellen, dass beide Parteien verstehen und erkennen, was von der anderen Seite gesagt und gemeint worden ist, einschließlich aller zugrundeliegenden Konzepte und unterschwelligen Aussagen.Um ein Problem effektiv zu lösen oder wenigstens die Gefahr von Missverständnissen zu reduzieren, ist es wichtig, bei internationalen Verhandlungen die folgenden Punkte zu beachten:

Schlüsselbegriffe, die innerhalb der Verhandlungen eine bedeutende Rolle spielen könnten, sollten im Vorfeld exakt definiert und mit dem Dolmetscher sowie der anderen Partei abgestimmt werden. Dies schließt insbesondere – aber nicht nur – Begriffe ein, die mit Gewinnen (vor/nach Steuern), Lizenzen, Niederlassungen oder Tochtergesellschaften zu tun haben. Wenn Probleme, die z.B. durch unterschiedliche Steuersysteme entstehen, durch Begriffsdefinitionen auch nicht gelöst werden, so werden sie zumindest deutlich sichtbar und können konkret angegangen werden.

Außerdem tragen genau definierte Begriffe zum besseren gegenseitigen Verständnis und ggf. zur Entlastung des Dolmetschers bei, der ansonsten die Bedeutungen quasi erraten müsste. Beide Seiten wissen dann, wovon sie reden und können sich auch dem Dolmetscher verständlich machen, ohne befürchten zu müssen, dass ihr Anliegen den Adressaten in einem nicht intendierten Wortlaut erreicht. Darüber hinaus entwickeln die verhandelnden Parteien durch die fortwährende Benutzung dieser Schlüsselbegriffe eine gewisse Affinität zu diesen und stellen sie später nicht mehr grundsätzlich in Frage. Daher ist es den Aufwand, so genau wie möglich im Vorfeld zu arbeiten, sehr wohl wert, wenn dadurch spätere Diskussionen erspart bleiben.

Hier noch eine kurze Begriffsklärung: Ein Dolmetscher überträgt nur gesprochene Sprache in eine andere Sprache, ein Übersetzer hingegen beschäftigt sich ausschließlich mit der Schriftsprache. Daher kann es also den Begriff „Simultanübersetzer“ nicht geben; „simultan“ ist ausschließlich dem Dolmetschen vorbehalten. Ebenso „übersetzt“ der Dolmetscher nicht, er „dolmetscht“.

Empfehlungen zu Dolmetschern – Wer ist der Dolmetscher?

Die klassische Rolle des Dolmetschers besteht in der Simultanübersetzung von einer Sprache in die andere, vorzugsweise mit technischem, kaufmännischem oder juristischem Fachvokabular. In diesem Fall ist er nichts weiter als ein Werkzeug im Verhandlungsprozess. Außer durch sein Simultandolmetschen hat er keinerlei Möglichkeit, auf die Gespräche weitergehenden Einfluss zu nehmen. Eine Ausnahme bilden lokale Agenten, die als Kontaktpersonen vor Ort sowohl den gesamten Prozess vorbereiten und begleiten als auch für die Simultanübersetzungen verantwortlich sind.

Eine andere Besonderheit sind zweisprachige Mitglieder des Teams, die neben ihrer Verhandlungstätigkeit auch noch die Rolle des Dolmetschers übernehmen. In jedem Fall ist es wichtig, die Rolle und den Einsatz des Dolmetschers vorher abzustimmen. Die Qualität der Kommunikation hängt stark von der Anzahl der eingesetzten Dolmetscher ab, weshalb hier „weniger mehr“ ist. Wenn möglich, sollte man auf sie ganz verzichten, was aber nicht immer möglich sein wird. Dann kommt es darauf an, die Komplexität der Thematik zu reduzieren und den Kommunikationsfluss zu fördern, wobei folgende Grundregeln zu beherzigen sind:

Verpflichten Sie einen Dolmetscher ihres Vertrauens, der mit der Materie und den betreffenden Sprachen und Kulturen vertraut ist.

Informieren Sie den Dolmetscher vor den Verhandlungen detailliert und lassen Sie ihn Einblick in die Agenda nehmen. Je intensiver die Vorbereitung, desto besser die Leistung.

Sprechen Sie laut, deutlich und langsam. Vermeiden Sie überflüssige und ungebräuchliche Ausdrücke oder Dialekte sowie doppelte Verneinungen. Erklären Sie die wichtigsten Sachverhalte und Argumente immer auf zwei oder drei verschiedene Arten, damit Sie wirklich verstanden werden.

Die Arbeit eines Dolmetschers bei internationalen Verhandlungen ist normalerweise komplex und schwierig. Er/sie hat permanent sicherzustellen, dass beide Parteien verstehen und erkennen, was von der anderen Seite gesagt und gemeint worden ist, einschließlich aller zugrundeliegenden Konzepte und unterschwelligen Aussagen. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollte man seine Aussagen so klar und einfach wie möglich formulieren. Zusätzlich erleichtern zwei Faktoren Verhandlungen erheblich: Ein positives Klima und ausreichend Zeit für die Übersetzungen stellen sicher, dass die Informationen möglichst lücken- und fehlerlos transportiert werden. Andernfalls laufen beide Parteien Gefahr, sich nicht richtig zu verstehen, was sich in Zeitverlust und manchmal auch im Scheitern der gesamten Verhandlung auswirken kann. Selbst ein kurzes Coaching wirkt bei Anwälten, die auf internationalem Parkett verhandeln müssen, oft schon Wunder und zahlt sich binnen kürzester Zeit aus; nirgends kann in derart kurzen Zeiträumen soviel erreicht, aber auch soviel verloren werden wie in einer Verhandlung.

Quelle: Sergey Frank im Handelsblatt

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/weltspitze-warum-dolmetscher-so-wichtig-sind-seite-4/3223022-4.html


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